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Samstag, 1. Dezember 2001

„Verlorene Nähe“

Ausstellung an verschiedenen Orten mit „Bildern vom Menschen in der Malerei des 20. Jahrhunderts“ aus der Sammlung Bunte.

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Diese Ausstellung fand statt:

  • 1. Dezember 2001 bis 20. Januar 2002 in Schloss Gottorf, Schleswig
  • 1. Februar bis 13. März 2002 in der Städtischen Galerie in der Reithalle, Paderborn - Schloss Neuhaus
  • 22. März bis 9. Juni 2002 im Kunsthaus Kaufbeuren

Der gleichnamige Ausstellungskatalog (107 Seiten, hrsg. von H. G. Möller und A. Wandschneider) erschien 2001 im H-und-S-Verlag, Paderborn. 4 Bilder von Ballmer sind abgebildet, darunter ein Selbstbildnis mit Hut von 1931 und eine Figurengruppe (Gouche auf Karton, 43x60, um 1933), die beide im Bildband 1990 nicht enthalten sind. Der Abschnitt über Ballmer (S. 13, von H. G. Möller) wird im folgenden wiedergegeben:

Karl Ballmer (1891-1958)

Karl Ballmer besucht 1909 als Schüler das Kantonale Gewerbemuseum in Aarau und anschließend die Kunstgewerbeschule in Basel mit dem Schwerpunkt Architektur. 1910/1911 studiert er an der Akademie in München. 1914 hält er sich zu Studienzwecken bei dem Brücke-Mitglied Cuno Amiet auf. Von 1918 bis 1920 arbeitet Ballmer an Rudolf Steiners erstem Goetheanum in Dornach, zieht 1922 nach Hamburg, wo er 1933 Mitglied der Sezession wird. Nach dem Malverbot 1937 durch die Nationalsozialisten kehrt er 1938 in die Schweiz zurück. Ballmer entwickelt in den 20er Jahren eine eigenständige Formensprache, deren Ursprung in einer Suche nach dem hintergründigen’ liegt. Dabei wird Ballmer stark von anthroposophischem Gedankengut beeinflußt. Die Figuren erscheinen als blockhaft abstrakte Formen in äußerst reduzierter Farbigkeit. Das eigentliche Thema Ballmers ist - neben der Landschaft - die menschliche Gestalt und das Bildnis, auch das Selbstbildnis. Dabei sucht er nicht, den Ausdruck des sinnlich Wahrnehmbaren, sondern die Erscheinung des Menschen schlechthin zu erfassen. „Der Philosoph arbeitet an der Objektivierung des Wesens, der Maler bringt das Wesen zur Erscheinung“ (Ballmer, 1957). Schemenhafte Figuren korrespondieren häufig mit flächigen Gründen, sie erinnern dadurch an vorzeitlich abstrakte Figuren, Gestalten in weiter Ferne. Kennzeichnend ist eine reduzierte tonige Farbigkeit: Blasse, verwaschene Farben wie blaugrau, ocker, violett oder rostbraun dominieren. Mit seinen blockhaften Figuren will Ballmer der Hast und Unrast der neuen Zeit etwas klar und fest Gefügtes, einen Halt entgegenstellen. Er erregte mit seinen abstrahierenden Kompositionen Beachtung, aber auch Befremden. Max Sauerlandt stellte ihn 1933 in die vorderste Reihe der Avantgarde, mit oder noch vor Picasso und Klee. Charakteristisch für sein Werk ist die Verbindung scheinbar widersprüchlicher Elemente: Transparenz einerseits und räumlicher Körperhaftigkeit andererseits. In seinen Kompositionen wird die äußere Erscheinung der Dinge zusehends aufgelöst und in die Sphäre ideeller Bedeutung gehoben. So will Ballmer in seinem „Selbstbildnis mit Hut“ (1931, Kat. Nr. 10) kein äußerliches Porträt seiner Gestalt vermitteln, sondern vielmehr die Wahrnehmung für das Wesenhafte des Kopfes schärfen, dem Ort, zu dem alle Wahrnehmung von Wirklichkeit und Selbst zusammenläuft.


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