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Der „Nazi“Die gekrachte Schublade – 30. November 2023

Grock

Ich sah Grock im Zirkus Busch in Hamburg, ich glaube 1934 oder 1935, jedenfalls längere Zeit nach Ausbruch des Großen Reiches, als die weltoffenen Hamburger noch immer sehr im Zweifel waren, ob sie jemals den Hitlergruß perfekt lernen würden. Im übervollen Zirkus Busch bei der Reeperbahn war Grock einfach „goldig“, das Publikum wieherte vor Behagen: Grock inszenierte eine Szene als Verfolgter. Er ließ sich durch seinen Partner auf der riesigen Bühne arg bedrängen. Er mimte köstlich den Rückzug des angegriffenen Schwächeren. Er floh in die äußerste Ecke der Bühnenrampe; in der nächsten Sekunde erwartete man, er werde sich in den Zuschauerraum flüchten. Da hat er im Momente der äußersten Gefahr einen genialen Einfall: Er erhebt blitzschnell (und doch zögernd) den Arm zum „deutschen Gruße“ und sagt leicht weinerlich aber pfiffig: „Heil Hitler!“ Der Verfolger war vernichtet und die Hamburger wieherten vor Glück, dass es krachte. Grocks genialer Witz war sehr – gewagt, aber die Hamburger dankten es dem lieben Grock mit tiefstem Herzensverständnis.

K.B.


Erläuterung

Ein Leserbrief Ballmers (18. Februar 1945) an „Die Tat“, eine sozial-liberale Schweizer Zeitung (1935 bis 1978). Vermutlich war der Clown Grock in vorhergehenden Ausgaben mit Vorwürfen konfrontiert worden, sich zu nazi-freundlich verhalten zu haben; siehe dazu Wikipedia.

👉 Aus der „gekrachten SchubladeDie gekrachte Schublade“ bekommen Sie wechselnd verschiedene Texte von Karl Ballmer zu lesen. Bei der Auswahl gilt das Motto von Rudolf Steiner: „Es muss der Zufall in seine Rechte treten.“ Besuchen Sie diese Seite also öfter. Bei Fragen kontaktierenKontakt/Impressum Edition LGC Sie uns bitte.

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{=$:Titel}Die gekrachte Schublade – 30. November 2023


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