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Der Körper ein KönnenDie gekrachte Schublade – 7. September 2024

aus dem Nachlass von Karl Ballmer23. Januar 1949

Der Körper ein Können

1.

Ich habe darüber zu erschrecken, dass ich ein Mensch sein soll, wenn der menschliche KÖRPER als WELT Einer und einzigst ist. Wenn die Welt Ein Mensch ist, wenn ich selbst ein Mensch und eben damit Welt bin, wie befinde ich mich dann in einem Verhältnis, in einer Beziehung zur Welt, bei der Einzahl der Welt?

2.

Das gewohnte Vorstellen belehrt mich, dass jedenfalls mein Körper als Teil der Welt in einem Verhältnis zur Welt stehe. Indessen trifft es nicht zu, dass ich als Körper in einem Verhältnis zur Welt stehe, denn der menschliche Körper ist das eine Ganze. Das ungeteilte einzigste Ganze, das Atom, müsste identisch und verschieden in einem sein, um Verhältnis zu sein. Ich sage zu meinem Körper „ich“, aber ich sage es nicht als verschiedener Körper. Wenn ich verschieden, d.h. gestorben bin, sage ich nicht „ich“ zum Leichnam. Das Ganze wird nicht vorgestellt, sondern ist ein Können. [Bewusstsein ohne Gegenstand] Der Körper als Einzigster Weltkörper ist sein Können. Der Einzigste Körper ist das Ganzseinkönnen. Nicht der vorgestellte Körper ist das Ganze, sondern der könnende Körper.

3.

Der irrsinnige Hochmut des Kopernikus wollte das Ganze der Welt vorstellen und in Gedanken aussprechen, ein planetarisches Weltgebäude. Das Ganze ist aber nicht vorstellbar, sondern ein Tun und Können. Nicht der vorgestellte Menschenkörper ist das Ganze, sondern der Könnende Körper.

Meine erste Frage, wie ich in einem Verhältnis zur Welt befindlich sei, war unzweckmäßig, sofern sie mit Welt ein Vorzustellendes unterstellte anstatt eines Könnens. Diese erste Frage hat jetzt zurückzutreten vor der letzten Frage, der Frage des Verhältnis-Seinkönnen[s] des ungeteilt einzigsten Ganzen, des Menschen-Körpers.

4.

Dieses Verhältnis ist kein anderes als die Identität des Einen und Einzigsten Menschenkörpers. Die Restriktion der Philosophie kommt uns gerade recht: Die Identität des begrifflich nicht erreichbaren einzigsten Körpers als Verhältnis vorzustellen, ist in der Tat unmöglich; es ist unmöglich, dass der Einzigste Menschenkörper nicht der Einzigste Menschenkörper sei. Als weltschaffendes Können bedeutet die Identität des Einzigsten Körpers das Unmögliche: die Kunst, als der unterschiedslos Einzigste Weltkörper der Verschiedene zu sein. Es handelt sich um das Können des Todes. Dieses Können, derselbe als der Verschiedene zu sein, ist der Begriff der Welt als Sinnesorgan in actu. Die Welt ist tätiges Sinnesorgan. Es geht nicht an, unter dem Sinnesvorgang etwas anderes zu verstehen als die unmittelbare Tat des Schöpfers. Die erste Sinneserfahrung des Könnens des Todes ist die Erfahrung der Beständigkeit im Sichselbstgleichsein beim Sichselbstübertreffenden Verschiedensein. Der Theologe und der Physiker symbolisieren von außen her, der erste spricht anthropistisch von der „Liebe“ eines bloß erdachten „Schöpfers“, der zweite dichtet seinem bloß erdachten Atom das Ideal der Trägheit an   Vis inertiae

Subjekt der Sinneserfahrung einzig die Welt

wo Sinneserfahrung, da geschieht die Welt

Die Welt ist allerdings Begriff, eben der Begriff der Sinneswahrnehmung

oder der Begriff des Körpers als Können.


Erläuterung

Ein handschriftliches kurzes Manuskript. Die Mappe, in dem die 5 Blätter liegen, ist mit dem abgebildeten Dreieck „betitelt“, und auf den Einzelblättern sind die Seitenzahlen mit ebensolchen Dreiecken eingerahmt.

👉 Aus der „gekrachten SchubladeDie gekrachte Schublade“ bekommen Sie wechselnd verschiedene Texte von Karl Ballmer zu lesen. Bei der Auswahl gilt das Motto von Rudolf Steiner: „Es muss der Zufall in seine Rechte treten.“ Besuchen Sie diese Seite also öfter. Bei Fragen kontaktierenKontakt/Impressum Edition LGC Sie uns bitte.

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