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Edition LGC • Newsletter Nr. 7

Donnerstag, 12. Juni 2025
Siegen / Sancey le Grand • Tel. +49-271-371451 • www.edition-lgc.de

Liebe Freunde, sehr geehrte Bücher-Kunden,

Im Todestag-Rummel Ende März (Rudolf Steiner, 100 Jahre) wollte unser Newsletter-Entwurf lieber im Kasten bleiben; wir hätten sonst folgendes geschickt. Zunächst ein Bild:


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Karl Ballmer: Kopf (Rudolf Steiner), um 1928
Öl auf Leinwand, 100 x 60 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau, Foto: © Emile Zeizig


Dies war also ca. 1928, als Karl Ballmer in den „Rudolf Steiner-Blättern“ anfing, das „Ereignis Rudolf Steiner“ zu skizzieren.

Später dann, 1947, schreibt er in an einen Theologen, „dass ich Ihnen, oder, wenn Sie erlauben wollen, einem ‘Karma’ dankbar bin, für Ihre belehrende Klarstellung, dass es längst nicht an der Zeit ist, kämpferisch für eine Anthroposophie einzutreten, die als von sog. Anthroposophen selbst zu denkender Sinnzusammenhang noch gar nicht da ist.“

Und am 4. Oktober 1957 an Alexander von Muralt: „Ihre tastenden Versuche, Urteile über das Phänomen R. Steiner zu bilden, interessieren mich sehr“; doch hält er die Meinung einer dritten Person „mit dem liebevollen Interesse für Anthroposophie für im gleichen Stil erzdumm wie die entsprechende Meinung der Posophen: St. sei ein ‘christlicher Eingeweihter’. Beide Male wird nicht von ferne geahnt, dass man in St. nun endlich einen Gegenstand hat, der aus sich selbst begriffen werden muss – und nicht aus Liebhaber-Vorurteilen von frommem Kleineleutepack. Es ist einfach unintelligent, an Steiner irgendwo aufgelesene Kriterien von außen anzulegen.“

Der „selbst zu denkende Sinnzusammenhang“, der „Gegenstand, der aus sich selbst begriffen werden muss“: ist der öffentliche Blick auf die Anthroposophie und auf Steiner in den vergangenen Jahrzehnten intelligenter geworden? Wenn man die achtenswerten Ergebnisse der fleißigen „Kontextualisierer“ zur Kenntnis nimmt, meint man: Es bleibt viel zu tun für Karl Ballmer – als Machete für uns, auf dem Weg durch das Gestrüpp der „irgendwo aufgelesenen Kriterien“.

*

Soweit der Nachtrag zum Jubiläum. Nun zum aktuellen Anlass: Es steht wieder eine Sommerpause im Bücherversand an; vom

20. Juli bis 17. August

können keine Bestellungen bearbeitet werden. Sorgen Sie also vor, wenn Sie etwas brauchen. Unbenommen bleiben ja die sonstigen Bestellwege, insbesondere bei den neueren, digital gedruckten Büchern.

Seien Sie aber versichert: die Arbeitsausrüstung kommt mit. Denn die Hauptarbeit liegt immer noch darin, Ballmers Nachlass so weit zu erfassen, dass wir eine Grundlage für klug zusammengestellte weitere Publikationen haben.

Da ist mittlerweile Land in Sicht und wir hoffen, Ihnen dieses Jahr noch interessantes Neues vorlegen zu können. Vielschichtig genug ist es. Dieser Tage geriet ein Brief von Werner Teichert, einem der Steiner-Herausgeber der ersten Jahrzehnte, in unsern Blick, der sich für die vielen ihm zugeschickten Zeitungsartikel aus Ballmers Feder bedankt (1947): „Meine Frau und ich haben mit großem Eifer gelesen und bewundern, mit welcher Eleganz Sie sich auf den verschiedenen Glatteisen bewegen. Es ist eigenartig, dass, ganz abgesehen von dem, worüber Sie schreiben, man beim Lesen des von Ihnen Geschriebenen immer ein Gefühl der inneren Befreiung hat. Es muss doch etwas sehr Beglückendes haben, für die kompliziertesten Gedanken immer eine klare und verständliche Sprache zu finden. Ich sagte Ihnen ja schon in Lamone, dass dies schon zur Zeit des Erscheinens der R.St.-Blätter sich höchst verbindlich mit Ihrem Namen für mich auswirkte.“

Das also wird uns in Bezug auf zahlreiche Zettelchen, zeitaktuelle Artikel und Briefe bei der Herausgabe noch Kopfschmerzen bereiten: ob und für wen die Kleinigkeiten, „egal, worüber Sie schreiben“, auch nach weiteren 80 Jahren noch „sich auswirken“ wollen. Und im nächsten Atemzug bringt eine Nachlassmappe meist wieder wuchtige, noch nie gelesene Gedanken, an denen man sich unmittelbar die Zähne ausbeißen kann. Nur ein systematisches Lehrbuch ist natürlich nirgends zu sehen.

Es grüßen sommerlich

aus Sancey-le-Grand

Peter Wyssling

und aus Siegen

Martin Cuno


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